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Kurzwanderung mit Erfrischung - Wimsener Höhle, Mühle & im Achtal nach Zwiefalten - HVP022



 

Es ist Sommer und somit ist es Zeit für Erfrischung! Mit dieser Wanderung bekommst du einiges an Abkühlung geboten.

 

Es geht 7,5 km von Wimsen (das liegt zwischen Zwiefalten und Hayingen) bis nach Zwiefalten und zurück.

Die Wanderung findest du natürlich auf komoot zum Nachwandern.

 

Sie startet am Parkplatz direkt am Hasenbach. Das ist ein etwa zwei Kilometer langer Zufluss zur Zwiefalter Ach. Total klar, doch seeeeehr kalt.

 

Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Meter bis zur Friedrichshöhle, die Wimsener Höhle genannt wird. Nimm dir auf jeden Fall eine Jacke mit, denn in der Höhle sind zu jeder Jahreszeit 8 Grad – also gut erfrischend.

 

Die Öffnungszeiten sind:

 

Vom Ende März bis Anfang November täglich von 10 bis 18 Uhr

 

Das Ticket bekommst du am Kiosk. Du bekommst dann ein Ticket für die nächstmögliche Einfahrtszeit. Die Wartezeit kannst du mit Video schauen, im Gasthof Friedrichshöhle oder im Museum der Wimsener Mühle verbringen.

 

Einfahrtszeit? Ja genau, denn diese Höhle ist Deutschlands einzige befahrbare Schauhöhle. Du fährst dort mit einem kleinen Boot mit ca. 10 Personen und einem Höhlenführer/einer Höhlenführerin rein. Kopf einziehen ist an der ein oder anderen Stelle angesagt. Was du zu sehen bekommst ist sagenhaft! Die Fahrt dauert ca. 10 Minuten und kostet 5,50 €. Babies und Hunde müssen leider an Land bleiben 😉

 

Zu Geschichte der Höhle:

 

Nach dem Besuch des Herzogs Friedrich II. benannte man die Höhle zu seinen Ehren in Friedrichshöhle. 1447 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist eine Kalkhöhle, die bereits 1910 teilweise vermessen wurde. Jedoch konnten erst ab 1959 weiter Erkundungen und Messungen vorgenommen werden. 

Dabei spielte unter anderem Jochen Hasenmayer eine wichtige Rolle, der in den Jahren 1961 bis 1975 bis zu 400 Meter weit und 40 Meter tief in die Höhle vordringen konnte. Von ihren 723 Metern Länge sind nicht einmal zehn Prozent für den normalen Besucher zugänglich, weil sich etwa 70 Meter hinter dem Eingang die Höhlendecke bis zur Wasserfläche hinuntersenkt. Den Rest der Höhle kann man nur mit Tauchausrüstung erkundet. Man befindet sich hier in einem Quellarm der Zwiefalter Ach.

 

1995 wurden in der Höhle Tonscherben und Menschenknochen gefunden, die zumindest teilweise aus der späten Bronzezeit stammen. Damals war der Wasserstand tiefer und die Höhle trocken begehbar. Dies belegen auch die Tropfsteine, die nur im Trockenen entstehen, aber in über zwei Meter Wassertiefe gefunden wurden. 

Wenn du mehr zu den Forschungen in der Höhle wissen möchtest, dann schau mal hier vorbei.

 

Nach der Höhle führt der Weg weiter am Gasthaus vorbei. Du kannst einen Abstecher in die Wimsener Mühle machen oder auch direkt für ein Konzert kommen. Vor der Mühle ist kleines Wasserkraftwerk, wo im 12. Jahrhundert bereits Wasser aufgestaut wurde. 

 

Zur Mühle:

 

Um 1090 als das Kloster Zwiefalten gestiftet wurde, war „Wiminisheim“ oder heute Wimsen ein Weiler mit Höfen und 2 Mühlen.

Eine Mühle wurde zur Bannmühle des Klosterstaats, wo die Untertanen ihr Getreide malen lassen durften. Im Zuge der Säkularisation 1803 ging sie vom Kirchenbesitz in den Staatsbesitz über und Christian Philipp Normann, württembergischer Staatsminister, bekam sie als Dank für seine Verhandlungen mit Napoleon geschenkt. Heute ist Wimsen im Besitz der Familie von Saint-André, den Nachfahren des Grafen Normann

 

Die Mühle wurde 2006 aufwendig saniert, wobei die schlichte spätbarocker Architektur erhalten blieb. Das Mahlwerk sowie das Mühlrad sind jedoch schon lange verschwunden und der Eingangsbereich ist verglast. Besonders ist die Innenhöhe der Mühle, denn es gibt keine Zwischenböden. Dies ist prima für Konzerte und so finden 10 - 12 Events pro Saison angeboten durch den Kulturverein statt. Das Kulturprogramm der Wimsener Mühle ist komplett gemeinnützig.

 

Das nächste Event findet am Freitag, den 8. Juni 20 Uhr statt. Es singt Fola Dada & The Grooving - Heart Session - Soul, Jazz & R‘n’B

 

Es gibt nur maximal 170 Plätze, also wenn du dabei sein möchtest, halte dich ran. Karten gibt es im GEA-ServiceCenter Reutlingen, den GEA-Geschäftsstellen Pfullingen und Münsingen; per Mailanfrage, in der Kreissparkasse Zwiefalten oder je nach Verfügbarkeit an der Abendkasse.

 

Von da aus geht es durch das Achtal, an steilen Felsformationen entlang durch viel Grün. Es gibt viele zu entdeckende Tiere wie Biber. Dann führt der Weg weiter bis nach Zwiefalten.

Unterwegs kommst du an Picknickplätzen vorbei und passierst das Örtchen Gossenzugen mit seinen ca. 130 Einwohnern. Hier hast du sogar die Möglichkeit unterhalb der Brücke dich in der Ach abzukühlen. In Gossenzugen passierst du die Ach gleich zwei Mal.

 

In Zwiefalten ankommen, besichtige unbedingt das Münster.

 

Zwiefalter Münster:

 

Öffnungszeiten des Münsters:

10:00 Uhr bis 17:00 Uhr Montag bis Samstag

09:30 Uhr bis 17:00 Uhr Sonn- und Feiertag              

Eine Besichtigungen des Chorraums ist nur im Rahmen von Münsterführungen möglich.

Während der Gottesdienste sind keine Besichtigungen möglich.

 

Im Mittelpunkt des alten Kloster- und Wallfahrtsortes ist das Münster "Unserer lieben Frau", eines der bedeutendsten Bauwerke des Spätbarocks mit deutscher Prägung. 

 

Nachdem 1688 das Kloster im Stil des Barocks neu errichtet worden war, beschloss der Abt Augustin Stegmüller, das damals romanische Münster abzubrechen und es durch einen neuen und größeren Bau zu ersetzen, der den steigenden Pilgerstrom bewältigen sollte. 1739 begann man mit dem Chor- und Turmbau und am 11. Juli 1740 folgte die Grundsteinlegung für das Langhaus.

 

Der Baumeister war Johann Michael Fischer und die Deckenfresken stammen von Franz Josef Spiegler. Mit verschwenderischer Fülle und einzigartiger Stuckaturen ist dieses Gotteshaus ausgestattet. Eines der Hauptschmuckstücke der Kirche ist das Chorgestühl.

Über dem Kreuzaltar thront das Gnadenbild der Gottesmutter, ein Kleinod der Spätgotik aus dem 15.Jahrhundert und im Barock überarbeitet.

Außerdem hat das Münster 11 Glocken, die in Heilbronn gegossen wurden. 1979 wurde das Geläut geweiht.

 

Nach der bisher aufwendigsten Renovierung zwischen 1975 - 1984 seit der Erbauung erstrahlt das Münster wieder in seinem ursprünglichen Glanze. In dem geräumigen und akustisch erstklassigen Innenraum des Münsters finden alljährlich Konzerte mit geistlicher Musik statt.

 

Nach der Besichtigung des Münsters kannst du bei der Bäckerei Böck auf ein Eis einkehren und dir für den Rückweg etwas mitnehmen. 

 

Wir wünschen dir viel Freude bei der Tour und wenn du mal Lust auf Digital Detox hast, dann ist diese Tour perfekt, denn um die Höhle herum hast du keinen Handyempfang ;-)

 

Inspiriert wurde diese Episode durch das Magazin Alblust sowie das Schwäbische Alb Quiz.


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