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Vielseitiges Münsingen - eBike, Kanu, Wandern, Lautertal, Truppenübungsplatz uvm. - HVP084




Willst du mal zwei Wochen lang jeden Tag etwas Neues erleben, auf einer großartigen Anlage übernachten, Wandern, Radfahren, Kanu fahren und auf den Spuren der Geschichte wandeln UND dazu gar nicht weit weg fahren? Dann mach mal Urlaub in Münsingen und im Lautertal. Dort bekommst du alles auf engem Raum und kannst auch noch super lecker regional essen. Wir waren leider nur zwei Tage dort und berichten, was wir alles erlebt haben.

 

Münsingen

 

Im Auftrag der Touristikinformation Münsingen durften wir zwei Tage lange einiges erleben und ausprobieren. Wir starteten mit einem Besuch in der Touristikinformation und statteten uns mit Karten, Flyern und Informationen aus.

 

Münsingen liegt übrigens im Herzen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, hat 14 Ortsteile und ca. 14.500 Einwohner, liegt auf einer Markungsfläche von ca. 11.602 ha und ist die viertgrößte Stadt im Landkreis Reutlingen.

 

1. Ziel: Mobilitätszentrum am Bahnhof

 

Hier durften wir uns eBikes ausleihen. Wir haben uns für Fullys entschieden: Conway eMF 527 Plus mit 500 Watt.

Seit 2016 gibt es das Mob, welches in Kooperation mit Bosch eBike Systems Räder verleiht. Die Räder werden in jedem Jahr neu angeschafft, sind somit immer auf dem neusten Stand der Technik. Sie haben all-in-one Board Computer mit Navi, gespeicherten Routen, Bike Daten und Fitness-Tracker.

Das Mob wurde mehrfach prämiert z.B. am der CMT 2019 mit dem Outdoor Award 2019 durch das Tourismus Marketing Baden-Württemberg, die Messe Stuttgart und die Stuttgarter Zeitung. 

Ca. 27 Pedelecs stehen zum Verleih bereit: Fullys, Hardtails von Bergamont und Classic Räder auch von Bergamont. Die Kosten liegen bei zwischen 28 und 48 € pro Tag.

Am Ende der Saison werden die Räder aufbereitet und verkauft. Wir habe uns aber erzählen lassen, dass die meisten schon jetzt reserviert sind...

 

2. Ziel: albgut - Altes Lager & Biosphärenzentrum

 

Das ehemalige Alte Lager, nennt sich heute albgut. Es ist 72 Hektar groß. Erbaut wurde es 1895 vom württembergischen König Wilhelm II. als Militär- und Kasernenanlage, als Teil des ehem. Truppenübungsplatzes. Es wurde lange genutzt, z.B. durch die Franzosen und die Bundeswehr. Das Alte Lager bietet 150 Mannschafts-, Leutnants- und Offiziersunterkünfte, Versorgungseinrichtungen, Ställe. Sie sind sehr gut erhalten und heute wieder nutzbar: Das Württemberg Palais – ehemals Casino - steht für Hochzeiten und Firmenevents zur Verfügung, die Getreidespeicher für Messen. Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten und es wird noch mehr geben: gläserne Produktionen, Räume für Kunst und Musik, für Museen und Gastronomie. Bereits jetzt schon jeden Sonntag von 14 – 18 Uhr geöffnet ist das Café Königliche Post.

 

Das Biosphärenzentrum ist die Infostelle zum Biosphärenreservat, welches 2009 von der UNESCO anerkannt wurde. Es ist die Basis der Ranger. Auf rund 450 Quadratmetern können interessierte Besucher mehr über das einzige Biosphärengebiet in Baden-Württemberg erfahren, zahlreiche Filmbeiträge und O-Töne anhören und anschauen. Das Biosphärenzentrum ist die perfekt Adresse für ungemütliches Wetter. Da bei uns die Sonne schien, blieben wir "leider" nicht ;-)

 

3. Ziel: Burgruine Hohengundelfingen

 

Über Dürrenstetten führte uns das eBike Navi zur Burgruine Hohengundelfingen. 1105 wurden die Herren von Gundelfingen erstmals genannten und gehörten dem Hochadel an. Sie spielten bis zu ihrem Aussterben im 16. Jahrhunderts immer wieder eine wichtige Rolle in der Geschichte des Landes Besonders ist der über 10 m hohe Buckelquaderbergfried der Stauferzeit. Trotz des Verfalls ab dem 14./15. Jahrhundert ist die Ruine ein wunderbares Ausflugsziel. Sie lädt zum Verweilen ein und der Ausblick auf das Lautertal ist sagenhaft.

Heute ist die Ruine im Besitz der Dorothea-Römer-Stiftung.

 

4. Ziel: Heiligental

 

Von der Ruine arbeiteten wir uns hinunter ins Lautertal nach Wittstaig. Von dort begaben wir uns auf den Wanderweg im Heiligental - ok mit dem Rad. Der Weg führte uns dann wieder hinauf zur Burgruine Hohengundelfingen. Die ausgeschilderte Tour 16 der Wanderwege von Müsingen beginnt eigntlich am Wanderparkplatz Hohengundelfingen (Dürrenstetten) oder du machst es wie wir und startest vom Parkplatz in Wittstaig.

Die Wanderung ist 6,8 km lang und überwindet 164 m Auf- und Abstieg. Das Tal ist ein Traum an Natur, also sehr empfehlenswert.

 

5. Ziel: Lautertal mit Liegewiesen und dem Bootshaus an der Lauter 

 

Im Lautertal fuhren wir entlang der Lauter, an Liegewiesen mit Badestelle, Grillplatz, kleine Hütte, WC vorbei bis zum Bootshaus an der Lauter. Dieses gibt es bereits seit 2001 in Bichishausen. Ursprünglich gedacht war es als Servicestation für die Kanukunden, doch ist es heute ein beliebter Treffpunkt für Biker, Radfahrer, Wanderer und Automobilisten. Es gibt regionale Speisen und teils selbstgemachte Kuchen von der Oma. Der Biergarten ist der Hammer und lädt zum Rasten ein. Besonders überzeugt hat uns das nachhaltige Konzept, denn es gibt keine unnötigen Müll mehr. Man wird gefragt, ob man Milch zum Kaffee oder Brot zur Suppe möchte. Zucker kommt aus Streuern und Trinkhalme sind aus Papier statt aus Plastik. Ok es ist kein Glas oder Edelstahl, aber immerhin.

Wie schon gesagt, ist das Bootshaus als Kanuverleih entstanden. Ab dem 1. Juli geht es an der Lauter auch wieder los. Die Tourenmöglichkeiten sind vielfältig und keiner braucht sich über den Rücktransport der Kanus Gedanken machen.

Für e-Bike Fahrer gibt es Ladestation, Reparatursets und einen Kompressor zum Nachrüsten während man unterwegs ist.

 

6. Ziel: Hofgut Hopfenburg

 

Unser Tag neigte sich dem Ende und wir radelten zurück nach Münsingen. Übernachten durften wir auf dem Hofgut Hopfenburg. Schon bei unserem letzten Besuch in Münsingen und auf verschiedenen Messen hatte es uns dieses Hofgut angetan. Es ist nicht nur ein Campingplatz, sondern ein Domizil für Nomaden auf Zeit.

 

Du kannst in deinem eigenen Zelt oder Fahrzeuge übernachten oder du mietest dich in einen Schäferwagen, Zirkuswagen, ein Tipi, eine Jurte oder ein Safarizelt ein. In der Festscheune gibt es Frühstücken und man kann auch unterkommen, sollte es einmal Regenwetter geben. Ursprünglich sollte diese Scheune den Titel Spielhalle bekommen, doch das setzte sich nicht durch.

Außerdem bietet das Gelände Semianrräume zum Einmieten und auch eigene Angebote z.B. im Bereich Handarbeit.

Besondere Tiere gibt es zu bestaunen. Alle sind geschützte Haustierrassen von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) z.B. die beiden Poitou Esel, Fuchsschafe, Waldschafe, Hinterwälder Rinder.

Es gibt nicht nur besondere Tiere, sondern auch besondere Menschen z.B. den Schreiner, der die Zirkuswagen ausbaut und sich auch sonst um alles kümmert, den Platzwart Martin und die 10 Mitarbeiter der Samariterstiftung.

Wer hungrig von der Hopfenburg heimgeht, ist selbst schuld. Zu lecker sind die selbst gebackenen Sachen und auch bei Events wird auf Regionalität gesetzt. Inhaber Andreas Hartmaier arbeitet mit vier Caterern aus der Region zusammen: Biorestaurant Rose der Familie Tress, Forellenhof Rössle, Albmetzger Failenschmid, Landgasthof Wittstaig.

 

Auch die Kleinen kommen auf ihre Kosten mit Klettergeräten, Bobby Cars, Spielplätzen und natürlich den Tieren.

Auf dem Gelände wachsen Obstbäume, ein Kräutergarten, es gibt Biotope, wo Regenwasser gesammelt wird und so vieles mehr zu bestaunen.

WICHTIG: Komm auf die Hopfenburg, wenn ein Fest ansteht, schau dir die Wagen auf Messen an oder buche dich ein. Es ist kein "Museum", du würdest es auch nicht mögen, wenn du dort entspannst und viel Leute kommen nur zum Schauen vorbei.

 

7. Ziel: ehemaliger Truppenübungsplatz

 

Nach dem ausgiebigen Frühstück sattelten wir unsere Räder und fuhren über den Galgenberg mit seiner tollen Aussicht auf den Truppenübungsplatz.

Im letzten Jahr waren wir hier schon einmal zu Gast und haben mit TrÜP Guide Margit Weber ein Interview für dich aufgenommen. Hör gern noch mal rein. Es war die Episode HVP061.

Dieses Mal führte uns unsere Tour über den Aussichtspunkt Gänsewag, wieder zum alten Schulhaus im verlassen Dörfchen Gruorn, wo wir uns mit Berg Bier erfrischten und dann weiter zum Aussichtsturm Hursch. Diese Stahlgitterkonstruktion wurde 1981 errichtet und ist 42 m hoch. Heute ist der ehemalige Funkturm im Besitz des Schwäbischen Albvereins. 

 

8. Ziel: Zurück in Münsingen

 

Gemütlich ließen wir den Tag ausklingen bei einem Kaffee im Cafe Einzignichtartig, in welchem uns der Bürgermeister persönlich den Kaffee servierte. Ok, er arbeitet dort natürlich nicht, sondern half bei seiner Frau aus. Wir konnten somit noch einen Schwatz halten, uns Neuigkeiten erzählen lassen und unsere Freundin Sarah Baltes wieder treffen, die wir im letzten Jahr auch schon zu den interim Kuturhandlungen interviewt hatten, wo sie die Geschäftsführerin ist.

Wir gaben dann unsere Räder zurück - ca. 90 Kilometer waren wir gefahren - und unterhielten uns dann noch mit einem Lokführer der Albbahn.

 

Hungrig von all den Erlebnissen statten wir uns beim BeckaBeck noch mit Brot und bei der Albmetzgerei Failenschmid mit Wurst aus und machten ein gemütliches Picknick um all die Erlebnisse zu verarbeiten.

Übrigens haben wir bei diesem Besuch so einiges wieder erkannt, was uns die beiden vom Feinschmeckertouren Podcast in der Episode HVP046 empfohlen hatten.

 

Was wir beim nächsten Besuch in Münsingen machen könnten:

 


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