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Sagenhafte Schwäbische Alb - Der Spion von Aalen - HVP156c


Der Spionenkopf, der heute noch über dem Geschehen auf dem Marktplatz von Aalen am Türmchen des Alten Rathauses prangt, wurde von der befreundeten ehemaligen Freien Reichsstadt Nürnberg nach der schweren Brandkatastrophe im Jahre 1634 als Geschenk übergeben. Manchmal ist es gar nicht so einfach zwischen einer Sage und einem historischen Hintergrund zu unterscheiden. So geht es uns bei der Geschichte um den Spion von Aalen. Ein schlauer Kerl soll er gewesen sein, doch hat es sich tatsächlich so zugetragen?

 

Die Sage vom Spion von Aalen

 

Wer in der ehemaligen Reichsstadt Aalen zum Rathausturm hochschaut, der sieht dort den Kopf eines bärtigen Mannes mit einer Pfeife im Mund mit verschmitztem Blick herunterlächeln und sich hin- und herdrehen.

 

Das ist der Aalener Spion, dem die Bürger ein Denkmal gesetzt haben. Denn ihm verdanken sie es, dass die Stadt vom Heer des Kaisers einst verschont wurde.

 

Das hat sich folgendermaßen zugetragen: Die Reichsstädter lagen in Streit mit dem Kaiser, und sein Heer lag schon vor der Stadt, um sie einzunehmen. Die Aalener bekamen Angst und schickten deshalb den Pfiffigsten unter ihnen ins feindliche Lager, um die Stärke der Truppen auszukundschaften. Der Spion ging geradewegs hinüber zum Feind und wurde natürlich sofort abgefangen und vor den Kaiser geführt. Als dieser ihn fragte, was er denn hier zu suchen habe, antwortete er: „Erschrecket net, ihr hohe Herra, i will bloß gucka, wie viel Kanone ond anders Kriegszeug ihr hent. I ben nämlich der Spion von Aale.”

 

Der Kaiser lachte über so viel Unverfrorenheit und gespielte Einfalt. Er ließ den Aalener durchs ganze Lager führen und schickte ihn dann wieder nach Hause. Bald darauf zog er mit seinem Heer ab, denn er meinte, eine Stadt, in der solche Schlaumeier wohnten, habe Schonung verdient. Darüber war in Aalen große Freude, und der mutige Mitbürger, fortan "Aalener Spion" genannt, wurde hoch geachtet.

 

Aus Dankbarkeit setzte man ihm auf dem Alten Rathausturm ein Denkmal. Seitdem wacht er, die Pfeife rauchend, jahraus und jahrein unentwegt über die Stadt Aalen.*

 

Das Aalener Rathaus

 

Im Alten Rathaus der Stadt Aalen befindet sich neben der Tourist-Information, das Urwelt Museum. Seit 1977 wird hier im größten städtischen Museum für Geologie und Paläontologie in Ba-Wü der Aufbau des schwäbischen Schichtstufenlandes vorgestellt. Zahlreiche Ausstellungsstücke wie Fischsaurier, Ammoniten, Seeigel, Seesterne, Tintenfische und Korallen sind Zeugnisse des einstigen Urmeeres. Fast alle Ausstellungsstücke wurden im Aalener Raum vom Amateurgeologen Fritz Sauter gesammelt.

 

*Die Sage wurde uns von Schwäbische Alb Tourismus zur Verfügung gestellt.

Weitere Tipps für die Erkundung von Aalen findest du in unserem Buch: Wochenend & Wohnmobil - Kleine Auszeiten Schwäbische Alb



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