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Wo die Schwäbische Alb am höchsten ist - Hüttenwartin vom Lemberg Katharina Kohler im Interview - HVP142



Seit 2018 sind Katharina Kohler und Daniel Siedler die Warte der Lemberg Hütte - sind also für die Versorgung der Wanderer auf dem höchsten Punkt der Schwäbischen Alb zuständig. Auf 1015 m, die manchmal auch zu Fuß zurück gelegt werden müssen, verkaufen sie alle 2 Wochen sonntags Würste und Getränke. Ob geöffnet ist, erkennt man an der wehenden Flagge auf dem 33 m hohen Lemberg Turm, den man aus der Ferne schon sieht. Zwei junge Menschen, die viel Freude am Ehrenamt mitbringen - DANKE!

 

Wo die Schwäbische Alb am höchsten ist

 

Der Lemberg bei Gosheim ist mit einer Höhe von 1015 m der höchste Punkt der Schwäbischen Alb. Oben angekommen, erwartet einen jedoch kein prima Ausblick, sondern ein Platz mit Banken, Grillstelle, Hütte und Turm. Wer wirklich weit sehen will, der muss noch die 33 Meter über 148 Stufen auf den Turm steigen. Das lohnt sich jedoch richtig. Und wieder auf dem Boden angekommen, kann man sich von Katharina Kohler und ihrem Freund Daniel Siedler mit Getränk und Wurst bewirten lassen.

 

Der Turm auf dem Lemberg

 

Im Jahre 1890 wurden erstmals Pläne über einen Turm laut. Es galt jedoch noch zu entscheiden, ob auf dem Lemberg, dem höchsten Punkt der Schwäbischen Alb oder auf dem Oberhohenberg, dem geschichtlich bedeutenderen und einfacher zu erreichenden Punkt. 1894 war es entschieden: der Turm kommt auf den Lemberg.

 

Die nächste zu klärende Frage war das Material. Einen Holzturm zu bauen verwarf man schnell wieder, ein Steinturm war zu teuer für die Kassen des Schwäbischen Albvereins und so sollte es ein Turm aus Eisen werden. Es wurden Spenden gesammelt und die Firma Fauler aus Freiburg ausgewählt, da deren Entwürfe am meisten überzeugten.

 

1899 am Osterwochenende wurden die Bauarbeiten begonnen und bereits am 23. Juli im gleichen Jahr die Einweihung gefeiert.

 

Der Turm wurde gern genutzt und in Jubiläumswanderungen eingebunden.

 

Nach dem 1. Weltkrieg war der Turm leider restaurierungsbedürftig geworden, doch es fehlte das Geld. Man wollte ihn tatsächlich gegen Abriss verkaufen. Zum Glück kam es nicht dazu.. In den Jahren 1992/1993 wurde das Betonfundament saniert und pünktlich zur 100 Jahrfeier erhielt der Turm im Herbst 1998 einen neuen Anstrich.

 

Die Geschichte der Hütte am Turm

 

Die erste Hütte wurde 1908 eingeweiht. Sie war 6 x 3,5 m groß und hatte 800 Mark gekostet. Sie sollte Schutz bieten, wenn das Wetter ungemütlich wurde und zur Rast dienen.

 

1963 übernahm Anton Hermle die Hütte als Wirt und kümmerte sich 50 Jahre um seine Gäste.

 

Nach Anton Hermle kam länger niemand, doch dann bekamen Katharina Kohler und ihr Freund Daniel Siedler davon mit, dass die Hütte immer noch nach einem neuen Wirt sucht und so nahm die Geschichte ihren Lauf.

 

Wer sind Katharina Kohler und Daniel Siedler

 

Im "normalen" Leben arbeiten beide Vollzeit als Technikerin und als Schreiner. Die Hütte als Wart zu nehmen kam als spontane Idee von Katharina. Sie sind beide unter 30 und haben auch nach 2 Jahren noch viel Freude an ihrem Ehrenamt.

 

2018 kam die Idee, es folgten Schulungen, der Eintritt in den Schwäbischen Albverein, die Übernahme des Amtes als Hüttenwartin und so folgte im September 2018 die Neueröffnung der Lemberg Hütte.

 

Die Lemberg Hütte heute

 

Heute gibt es in der Blockhütte kalte Getränke und Würste aus dem Kessel. Alternativ kann man die Würste auch über die Feuerstelle halten. Wer es vegetarisch mag, der bekommt Schokolade ;-)

 

Ob die Hütte geöffnet ist, erfährt man auf der Website und auf Facebook - prinzipiell sonntags alle 2 Wochen.: Wer schon in der Nähe ist, der erkennt es auch an der wehenden Fahne auf dem Turm. Katharina verriet uns im Interview, dass Sie diese manchmal selbst aufhängen geht oder Wanderer mit einem Schnaps versorgt, die ihr die Arbeit abnehmen.

 

Während Katharina für die Gäste verantwortlich ist, kümmert sich Daniel um die Zubereitung der Würste. UND er stellt auch das Allrad Auto zur Verfügung um die beiden und die Verpflegung auf den Berg zu bekommen. Ohne geht es nämlich nicht. Dann muss Katharina den Kilometer mit 140 Höhenmetern laufen, manchmal auch mehrfach, wenn es zu viel zu tragen gibt.

 

Unser Wandervorschlag für dich

 

Start: Parkplatz am Sportplatz in Gosheim

Länge: 8,51 km

Höhenmeter: 310 m

Tour auf Komoot: www.komoot.de/tour/37190771

 

Highlights: Bürglekapelle mit Kreuzweg, Lemberg Hütte und Turm, Wunderfichte


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